„Die Streiks im ÖPNV in den letzten Wochen haben die Pendler stark belastet. In dieser Woche werden erneut der Güter- und Personenverkehr lahmgelegt. Hinzu kommen die Einschränkun-gen auf dem Hamburger Flughafen. Durch das teilweise kompromisslose Vorgehen gerade durch die GDL und das Beharren auf Maximalforderungen nimmt die Tarifautonomie, aber auch der Ruf des Wirtschaftsstandortes Deutschland Schaden. Das Wesen von Tarifverhandlungen ist am Ende immer ein gewisser Interessenausgleich zwischen den Forderungen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite. Das Beharren einer Seite auf ihren Interessen trotz mehrfacher Schlich-tungsversuche führt aber nicht zu einem Interessenausgleich. Angemessen wäre ein Weiter-verhandeln und nicht der Streik, der massiv alle Bahnkunden sowie dem Bahnkonzern unverhältnismäßig schadet. Die aktuelle Zuspitzung der Tarifkonflikte zeigt, dass wir endlich klare Spielregeln für den gesamten Arbeitskampf, vor allem aber für eine verhältnismäßige Begrenzung des Streiks benötigen. Ein Streik darf weiterhin nur die letztmögliche Handlung der Gewerkschaften sein, wenn kein Kompromiss auf Augenhöhe gefunden werden kann. Dies gilt insbesondere bei der hohen Betroffenheit Dritter, wie etwa im Bahn- und Flugverkehr sowie beim ÖPNV.
Bürger und Unternehmen müssen vor Schäden durch unverhältnismäßige Arbeitskampf-maßnahmen geschützt werden. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Streik bei der Bahn, im Luftverkehr oder im ÖPNV ist enorm. Jetzt ist es an dem Gesetzgeber, diesem unverhältnis-mäßigen Taktieren einzelner Gewerkschaften einen Riegel vorzuschieben“, so UVNord-Präsident Dr. Philipp Murmann abschließend.
UVNord ist der wirtschafts- und sozialpolitische Spitzenverband der norddeutschen Wirtschaft und vertritt über seine 114 Mitgliedsverbände die Interessen von mehr als 100.000 Unter-nehmen, die in Hamburg und Schleswig-Holstein rund 1,8 Millionen Menschen beschäftigen. UVNord ist zugleich die schleswig-holsteinische Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
05.03.2024
Verantwortlich: Sebastian Schulze
